Buddhismus in Thailand

Der Buddhismus in Thailand ist von der Theravada- Schule beeinflusst, der etwa 94 % der Thais angehören. Die thailändische Kultur ist geprägt vom Einfluss unterschiedlicher Völker und deren Kulturen, die deutlich ihre Spuren hinterlassen haben. So gibt es eine Vielzahl von Elementen in Architektur und Kunst. Es gibt Statuen, Abbildungen und Schriften die vom Aussehen und Bedeutung direkt als Symbole für Buddha oder für den Buddhismus erkennbar sind. Der Ursprung vieler dieser Details hat ihren Ursprung meist im hinduistischen Indien.

Die Geschichte Buddhas beginnt im Jahre 563 v. Chr. In Lumbini im heutigen Nepal. Hier wurde Siddhartha Gautama als Sohn des Herrscherhauses von Shakya geboren. Mit 29 Jahren brach er auf, um verschiedene Religionslehren und Philosophien zu erkunden.
Ihm war bewusst geworden, dass Reichtum und Luxus kein Garant für Glück ist. Sechs Jahre führte sein Weg des Studiums und der Meditation. Er gelangte schließlich auf den "Weg der Mitte", den Weg zwischen den Extremen und westlichen Genuss. In Bodh- Gaya im Norden des heutigen Indiens erlangte er die Erleuchtung und wurde zum Buddha. Die Erleuchtung war für ihn eine spirituelle Erfahrung, in der er geistige Klarheit gewann und Zusammenhänge erkannte. Damit trat er in Bereiche ein, wo das Denken weit über die Wahrnehmung und Vorstellungsvermögen des normalen Menschen weit darüber hinausgehen. Er beschreibt in seiner ersten Lehrrede seine neu erworbene Erkenntnis als sog.
Vier edlen Wahrheiten. Nach seiner Erleuchtung widmete Buddha sein Leben der Weitergabe seiner Lehren an die Mönche, sowie die Unterweisung der westlichen Anhänger. Buddha starb im Alter von 80 Jahren, im Jahr 483 v. Chr. in Kushinagar.

Nach den Tod Buddhas verbreiteten sich seine Lehren sehr schnell im Raume Indiens. Viele Mönche waren hunderte Jahre weltweit unterwegs, um den Buddhismus bekannt zu machen. Im Westen reisten Gruppen von Mönchen bis in unseren Nahen Osten, nach Ägypten, zu den griechischen Inseln und nach Makedonien. Im Norden und im Nordosten wurde der Buddhismus in Tibet sowie in China und Japan bekannt. In Sri Lanka gründete Ashokas, Sohn Mahinda das Mahavihara, Grosses Kloster. Die dortige Gemeinde prägte als erstes die Theravada Linie.

Die drei wesentlichen Prinzipien des Buddhismus sind die sog. drei Juwelen, Triratna.

1. Buddha, der Erwachte als Lehrer

2. Dharma, die von ihm dargelegte Lehre

3. Sangha, die gemäß dieser Lehre lebende Gemeinschaft

Diese Formel wird von allen Buddhisten ausgeübt, zuvor wurde es von Buddha eingeführt und findet bei seinen Anhängern Anwendung.

Buddha ist kein Gott oder Prophet, er verkörpert eine Lehre. Durch seine Meditation, Verständnis der Natur und des eigenen Geistes gelangte er zu diesen Erkenntnissen. Er betont in seinen Lehren immer wieder die Selbstverantwortung eines jeden Individuums und zur Skepsis gegenüber den geschriebenen Wort oder feststehenden Lehren.

Buddhismus und Königreich, so bestehen noch heute enge Verbindungen zwischen Staat und Religion. Der König als Pho Khun, großer Vater, ein Prinzip, dass in den Augen der Thais zweifellos verkörpert wird durch den derzeitigen König Bhumibol Adulyadej. Neben seinen politischen Tätigkeiten, die von großem sozialem Einsatz geprägt sind tritt der heutige König bei vielen religiösen Anlässen in Erscheinung. Er ernennt z. Bsp. das religiöse Oberhaupt des Landes.

Die Bedeutung der einzelnen Klöster hing und hängt sehr von seiner Beziehung zum König ab. Die vom König erbauten oder anerkannten Klöster sind nicht so zahlreich, aber umso prunkvoller. Die gemeinschaftlichen oder auch privaten Klöster sind eher bescheiden und meistens auf dem Land angesiedelt. Ende des 20. Jahrhunderts existierten in Thailand 400.000 Mönche und Novizen, die in mehr als 30.000 Klöstern im ganzen Land untergebracht sind. Deshalb wird Thailand auch das "Land der gelben Roben" genannt.

Der Buddhismus in Thailand ist heute nach wie vor sehr stark verankert und bestimmt das Leben in der Gesellschaft, Kultur und Politik. Da etwa 94 % der Thais der buddhistischen Religion angehören gibt es kaum religiöse Konflikte. In den Städten gibt es zwar einzelne Auflösungserscheinungen des religiösen Lebens, aber die meisten Menschen in Thailand denken buddhistisch und ihr Leben ist darauf ausgerichtet.
Der Buddhismus wird heute weitgehend in der westlichen Welt anerkannt. Viele Menschen im Westen schätzen den Weg, wenn auch schwierigen Weg, der eigenen Verantwortung. Sie schätzen auch die praktischen Methoden, wie der Meditation, als Helfer bei der Bewältigung persönlicher Probleme. Dank der großen Toleranz des Buddhismus ist es den Anhängern anderer Religionen nicht nur möglich an bestimmten Praktiken teilzunehmen, sondern selbst die Ordination als Mönch zu erhalten. In den meisten westlichen Religionen ist das undenkbar. Thailand hat sich sehr an diesen globalisierten Prozess beteiligt. Natürlich bleibt der westliche Einfluss auf den Buddhismus nicht aus, so z. Bsp. Aufwertung der Frau, gerade in Thailand. Ohne Hilfe der westlichen Frauen
wäre die Wiederbelebung der Bikkhuni Sangha nicht möglich gewesen. In vielen Bereichen gibt es Gemeinsamkeiten zwischen dem Buddhismus und anderen Religionen. So finden internationale Kongresse statt und es gibt zahlreiche wissenschaftliche Programme. Hier arbeiten Wissenschaftler und Mönche eng miteinander zusammen. Ziel ist es, Zusammenhänge zu verstehen zwischen traditionellen und spirituellen Praktiken, die in der modernen medizinischen Forschung untersucht werden zum Wohle der Gesundheit.

Der Buddhismus ist tolerant gegenüber anderen Religionen. So gibt es in Thailand weitere andere Religionen.

Im Süden Thailand leben Muslime, sie machen dort 80 % der Bevölkerung aus, gesamt sind es etwa 4 %. Es leben etwa 300 000 Christen in Thailand die ungehindert ihre Religion ausüben können. Außerdem gibt es ca. 30 000 Sikhs und Hindus die im Land leben.

Anmerkung: Ich habe nur einen ganz kleinen Rahmen über den Buddhismus in Thailand beschrieben. Etwas anderes würde den Rahmen sprengen.
Die Informationen habe ich mir aus verschiedenen Präsentationen geholt. Sie haben keine Gültigkeit auf Vollständigkeit und auf richtige Angaben.